Musica Romana

Die Konstantinausstellung ist der Beitrag der Stadt Trier zur Kulturhauptstadt 2007. Das römische Leben ist eines der zentralen Themen, die der Besucher aber auch der Trierer selbst hier in Trier erkunden kann. Hierzu gibt es eine Vielzahl interessanter Beiträge. Um nur eine Auswahl zu nennen: die Erlebnisführungen in der Porta Nigra, den Kaiserthermen und dem Amphitheater; der Konstantinthaler - nachgebildetete römische Münzen, welche während der Konstantinausstellung als Währungsmittel in Trier gelten; eine Sonderbeilage des trierischen Volksfreundes in zeitgemäßer Gestaltung.

Die meisten Menschen werden, wenn sie nach Rom und den Römern gefragt werden, wohl an Gladiatorenkäpfe, wagemutige Krieger, Wein, Caesar, die vielen pompösen Bauwerke, die Verfolgung des Christentums, Italien oder Asterix denken. Als einer der wesentlichen Ursprünge unserer Kultur (Kirche, Kalender, Schrift etc.) stellt sich nun auch die Frage nach der Musik im alten Rom, der "musica romana". Welche Stellung hatte die Musik, welche Instrumente gab es, wie hörte sich antike Musik an? Die folgenden Seiten sollen diese Fragen in kurzer Form beantworten.

Die hier zusammengetragenen Informationen sind größtenteils dem Werk "Musica Romana" von Günther Wille (1964) entnommen. Dies ist das ausführlichste Werk, welches zu diesem Thema zu finden war. Bilder und kurze Beschreibungen zu den einzelnen Instrumenten finden sich auch auf der Internetpräsenz des Ensembles Musica Romana und auf der Seite Ancestral Sounds (englischsprachig).

Die Musik der Römer ist uns nicht so gut überliefert, wie die der Griechen. Ein Indiz hierfür liefert schon der Ursprung des Wortes, welches aus dem griechischen Wort "Mousik" (Kunst der Musen) hervorgegangen ist. Die Römer übernahmen ihre Musik größtenteils von anderen Kulturen (vor allem von den Griechen und Etruskern). Historiker sprechen gar von der „niedrigen Bildung der Römer in Gesang und Musik“ wobei „ein kunstvoller, reich entwickelter Gesang im römischen Theater überhaupt kaum gehört wurde“ (Wilhelm Christ, Metrik der Griechen und Römer, Leipzig 1879). Zudem gibt es keine Hinweise auf musikalische Notation (also Noten). Wenn überhaupt verwendeten die Römer die enchiriadische Notation der Griechen. Jedoch weisen keinerlei Wandmalereien (wie z.B. die sehr gut erhaltenen in Pompeii) auf eine solche Notation hin, da alle abgebildeten Musiker stets ohne Noten dargestellt werden. So ist es nicht verwunderlich, „Dass es im alten Rom eine entwickelte Musikpflege gegeben hat, scheint manchen Musikhistorikern wie Bellaigue (1899) und Kulturhistorikern wie Bühler (1948) ganz entgangen zu sein, denn sie übergehen sie völlig“ (Wille).

Blasinstrumente in der Antike

Tibia/Tibiae (von lat. Schienbein)

Ein Rohrblattinstrument welches meist paarweise gespielt wurde. ähnlich der heutigen Klarinetten gab es schon Tibiae mit Klappen und Metallringen sowie verschiedende Aufführungen für unterschiedliche Tonarten. Der griechische Name dieses Instrumentes, Aulos, war der Namensgeber für die aulische Tonleiter. Weitere Informationen.

Fistula obliqua

Dieses Instrument ähnelt der heutigen Querflöte.

Tibia obliqua

Ebenfalls der Querflöte ähnlich, vermutlich jedoch mit Rohrblatt.

Fistulae (Panflöte)

Die sagenumwobene Panflöte ist bis ins 3. Jahrhundert v.Chr. nachgewiesen. Sie soll von Hermes fur den Hirtengott Pan erfunden worden sein.

Utriculus (Sackpfeife)

Eine Flöte mit Luftsack (ähnlich dem Dudelsack) zur Lufteinspeisung. Der Uriculus ist jedoch mit mit dem Dudelsack nicht vergleichbar. Dieses Instrument soll vom römischen Kaiser Nero gespielt worden sein.

Tuba

Die römische Tuba ist ein ca. 1,3m langes, schmales Instrument mit einer birnenförmigen Öffnung. Es ist als von der heutigen Tuba sehr verschieden. Die röm. Tuba kam vor allem in Gladiatorenspielen und militärischen Anlässen zum Einsatz.

Lituus

Ähnlich der Tuba, jedoch mit nach oben gebogenem Ende. Dieses Instrument wurde von den Etruskern entlehnt. Weitere Informationen.

Cornu

Ein in der Regel aus Bronze gefertigtes, G-förmiges Naturhorn welches ebenfalls von den Etruskern entlehnt wurde. Informationen.